Am nächsten Tag stand ich um zwei Uhr vorm Schuppen in dem Pollux sein Motorad, seine geliebte Suzi, untergestellt hatte. Ich konnte vor Aufregung nicht still stehen. Mein Rucksack drückte, denn er war ziemlich vollgestopft. Pollux war noch nicht da und auch in seiner Wohnung hatte ich ihn nicht angetroffen. Ich wartete und wartete. Hatte er mich vergessen? Endlich kam er, begrüßte mich und schob Suzi aus dem Schuppen. Kaum hatte ich den Helm auf, ging‘s los. Die Strecke kam mir heute noch viel länger vor als beim ersten Mal. Aber dann waren wir da.
Um halb fünf brachen wir von Carlo‘s Wohnung in der alten Burg zum Pfarrhaus auf. Wir gingen zu dritt hin, also Carlo, Paul und ich. Ich hatte mein neues hellblaues Hemd mit dem weißen Kragen angezogen, das ich von Mama zur Prüfung gekommen hatte und kurze Hosen. Die waren viel länger als die, die ich am liebsten trug. Sie reichte über meine Knie und schlotterten um den Po. Dazu trug ich hellblaue Socken und weiße Turnschuhe. Als ich ins Wohnzimmer gekommen war, drehte mich Carlo einmal um die Achse, „So stell ich mir einen braven Schüler vor. Los kommt der Stadtpfarrer wartet schon.“
Stadtpfarrer Mayer wartete schon, jedoch nicht allein. Er saß in der Bibliothek mit einem bärtigen Herrn an einem kleinen Tischchen. Der dunkle Raum war so voll Zigarrenrauch, dass ich die beiden kaum sehen konnte. Der Stadtpfarrer wedelte den Rauch mit einer Hand etwas zur Seite, „Also Du bis Madz der Unglücksrabe! Mal sehen was wir für Dich tun können.“ Dann deutete er auf den Bärtigen, „Das ist Herr Rektor Brewer. Er leitet das Hall-Internat und will sehen, ob Du auf die Schule passt.“ Als ich vor Schreck hilfesuchend zu Pollux und Castor blickte, lachte der Stadtpfarrer, „Na Magnus, Du siehst wirklich so brav aus, wie dich Kaplan Carstens geschildert hat. Stimmt‘s Johannes?“ damit wandte er sich an der SchulRektor. „Also zeig uns jetzt Deine Zeugnisse und den Brief mit den Prüfungsergebnissen.“
Ich wurde rot und händigte ihm beides verlegen aus. Die Prüfungsergebnisse reichte er an den SchulRektor weiter und vertiefte sich selbst in das Zeugnisheft. „In Religion hast Du ja nur Einsen! Hat Dir Dein Pfarrer geschmeichelt oder weiß Du wirklich alles?“ Ich traute mich nicht zu antworten. Er sah wie verlegen ich war, „Dann muss ich Dir eine Frage stellen. Ich heiße mit Vornamen Alfred, das ist kein besonderer Vorname. Magnus ist aber was besonderes. Du bist der einzige Schüler mit diesem Namen den ich kenne.“ Er überlegte kurz, „Weißt Du wer der Heilige Magnus war, wo der lebte und warum er als Heiliger verehrt wird?“ Ich überlegte einen Augenblick, „Meinen Sie meinen Namenspatron?“ Als er nickte, zögerte ich einen Augenblick, „Magnus war ein Prinz aus Irland. Er kam nach Deutschland als Missionar und bewirkte viele Wunder.“ „Weiß Du wann das war und welche Wunder er bewirkte? „Genau weiß ich‘s nicht, aber er kam vor mehr als tausend Jahren.“ Ich überlegte kurz, dann fiel’s mir ein. „Er hat eine Riesenschlange bezwungen und einen Drachen umgebracht, die die Menschen plagten. Er hat aber auch mit Geistern gekämpft und sie vertrieben. An dem Ort, an dem vorher die bösen Geister geherrscht hatten, gründete er ein Kloster. Als er gestorben war, pilgerten die Bauern zu seinem Grab und er hat ihnen geholfen, wenn ihre Felder von Raupen, Engerlingen und Mäusen heimgesucht wurden.“ Dann schnaufte ich durch. „Weiter fällt mir nichts ein. Mein Namenstag ist Anfangs September.“ „Du weißt ja mehr über den Heiligen Magnus als ich. Was meinst Du Johannes, können wir‘s mit ihm versuchen?“
Auch der Rektor hatte sich inzwischen meine Zeugnisse angesehen. „Bis auf Recht- und Schönschreiben habe ich an Deinen Zeugnissen nichts auszusetzen. Ich glaub, das kriegst Du hin, Magnus! Die beiden Fächer waren auch nicht meine Stärken, aber Rechtschreiben habe ich inzwischen gelernt. Besonders schön schreibe ich immer noch nicht. Du wirst das auch noch schaffen!“ Dann wandte er sich an Carlo, „Herr Kaplan haben Sie inzwischen herausgefunden wo er wohnen kann, denn die Heimplätze sind aller besetzt!“ „Natürlich Herr Rektor. Ich habe mir Alois Bundschuh gesprochen. Magnus und sein Halbbruder Andrea sind Freunde und beide freuen sich, wenn Madz bei ihnen einzieht.“ „Alois kenn ich seit er neun war.“ erklärte der Herr Stadtpfarrer Mayer, „Der ist zuverlässig und sorgt für seinen Halbbruder wie ein Vater. Ich glaub das müsste klappen.“
„Ich kann mich an Alois erinnern. Schade, dass er sein Abitur nicht gemacht hat, aber er wollte unbedingt Elektrotechniker werden. Da hat er ja wohl Erfolg. Aber ihr Beiden,“ er wandte sich an Carlo und Paul, „Ihr müsst auch Eure Verantwortung wahrnehmen und nicht nur in der Schule. Wenn Alies, Andreas und Magnus im gleichen Haushalt leben, müsst ihr die im Auge behalten.“
Im Auge behalten! Pollux und Castor hätte ich auch gern im Auge behalten, nachdem Anders, Alies und ich die Burg nach dem Abendessen verlassen hatten. Die beiden waren genau so neugierig wie ich, auf das was der Lehrer und der Kaplan im Bett machen. Anders kicherte als wir die beiden in der Burg allein ließen. „Glaubst Du die spielen auch nur so rum wie wir beide oder steckt Paul sein Großen in Carlo‘s Löchle?“ Alies boxte ihn in die Seite, „Wer hat Dir gesagt, dass die in einem Bett schlafen? Das erfindest Du doch nur?“ „Wir haben letztes Mal als Madz da war in Carlo’s Zimmer reingespickt, als aus so komische Geräusche kamen.“ „Wir habendurch den Türspalt gespickt.“ kicherte ich und Anders bemerkte, „Was glaubst Du was wir da gesehn haben, Brüderchen? Paul‘s weißer Po flog ganz rauf und runter und Carlo lag unter Paul!“ „Und der hat gejammert, als würde er am Spieß stecken. Ganz laut hat er gejammert und zwischendurch immer gestöhnt, mach weiter, mach weiter!“
Nach der Besprechung mit Stadtpfarrer Mayer und Rektor Brewer hatten Carlo, Paul und ich zuerst bei Anders und Alies hereingeschaut. Die beiden warteten schon ganz ungeduldig, besonders Anders. „Darfst Du mit mir ins Internat gehen? Gleich nach den großen Ferien?“ Als ich noch aufgeregt von der bestandenen Prüfung mit dem Kopf nickte und ihn anstrahlte, lachte er, „Darfst Du bei uns wohnen? Ja?“ Als ich nochmals nickte, umarmte er mich, „Du wohnst im Zimmer neben mir! S‘Babettle und s’Bärbelle haben‘s schon eingerichtet! Ein Bett haben sie herein geräumt, den Schrank ausgeräumt und einen Tisch ans Fenster gestellt, als Schreibtisch. Weißt Du was für eine Bettwäsche sie aufgezogen haben?“ Anders wartete atemlos, als ich mit den Schultern zuckte, weil ich‘s nicht wissen konnte, dann lachte er, „Meine Lieblingsbettwäsche mit den Piraten. Da schläfst Du bestimmt gut drin!“ „Nicht so schnell Brüderchen!“ bremste ihn Alies. „Es hat also alles geklappt? Du darfst auf‘s Internat und bei uns wohnen?“ Als ich nur begeistert nickte, nahm er mich in den Arm und zwinkerte Paul und Carlo zu, „Jetzt habe ich nicht nur einen Halbbruder sondern auch einen Adoptivbruder! Das glaubt mir kein Mensch in Hallberg. Zwei Brüder!!!“
Abendessen gab‘s bei Carlo in der Burg. Die Speisen zur Feier des Tages bereiteten Carlo und Alies zu. Während ich mein Zeugnisheft und den Brief im Rucksack verstaute, richteten Paul und Anders den Tisch her. Die beiden deckten den Tisch nicht so einfach wie sonst. Auf eine weiße Tischdecke, die fast bis zum Boden reichte, stellten sie einen großen Strauß Tulpen aus dem Garten, rechts und links davon kamen Kerzenleuchter. Einer war fünfarmig, der andere dreiarmig. Auf jeden Platz kamen ein flacher Teller, ein tiefer Teller und eine kleine Schale für den Nachtisch. Allerdings waren nur die gläsernen Nachtischschalen alle gleich. Bei den Tellern gab‘s welche mit Blumen, andere mit Goldrand und die dritten zierte ein blaues Zwiebelmuster. Auch die Besteckteile stammten wohl von Carlo‘s verschiedenen Vorgängern im Amt. Er hatte sie in der Küchenschublade gefunden als er hier einzog. Jedes Teil sah anders aus, aber immerhin waren für jeden Löffel, Messer, Gabel und Dessertlöffelchen aufgelegt. Sogar die Gläser waren unterschiedlichen Ursprungs.
Ich kam aus dem Staunen nicht heraus, als endlich aufgetragen wurde. Es gab Hochzeitssuppe mit Markklößchen und Nudeln. Zum Braten wurde Kartoffelsalat und Spätzle gereicht. Als Abschluss gab‘s Eis. Für die drei Erwachsenen gab‘s Wein, für Anders und mich Limonade. Mir schmeckte die Speisen so gut wie schon lange und begann Carlo zu loben. Der lachte nur, „So gut koch ich nicht! Wenn ich gekocht hätte, hättest Du Dich beklagt. Ich habe beim Ochsenwirt bestellt. Dein Besuch kam ja so überraschend!“ Dann hob er sein Glas und wir mussten anstoßen, „Auf Madz und Pollux, die jetzt bald beide hier in Hallberg im Internat sind, auf Anders und Madz, dass sie sich gut vertragen, auf Pollux und mich, dass wir noch weitere 50 Jahre Freunde bleiben und auf Alies!“ dann stockte er, „Und auf Alies, dass er den richtigen Freund findet, vielleicht wird’s ja Haaki!“
Wir hatten‘s ziemlich eilig als wir durch die Kirchgass zu Alies Haus stolperten, d.h. ich stolperte vor Müdigkeit, Anders und Alies dagegen waren aufgekratzt. „Schlaf nicht ein Bobäle, Du musst doch noch die Sachen aus Rucksack räumen, zumindest Deinen Schlafanzug.“ Ich musste nicht antworten, denn zum Glück waren wir schon am Haus. Anders schloss die Türe und bevor ich noch vor Müdigkeit zusammensacken konnte, schob mich Alies die Treppe hoch. In meinem künftigen Zimmer ließ ich mich Rücken voraus auf Bett fallen und schloss die Augen. Es dauerte keine halbe Sekunde bis sich jemand anders zu mir aufs Bett schmiss und Anders fragte, „Magst Du‘s, gell des ist weich!“ und er fing an zu schaukeln.
Durch das Quietschen der Bettfeder aufmerksam geworden, kam Alies ebenfalls und warf sich auf meine andere Seite. „War das so anstrengend Madz? Aber Du hast geschafft, jetzt gehst Du bald mit Anders auf die gleiche Schule!“ „Und mit Haaki, das hast Du bestimmt nicht vergessen!“ erinnerte ihn Anders. Dann begannen beide mir die Schuhe auszuziehen und dann die Socken, die Hose usw. Als ich nur noch die Unterhose anhatte, legten sie mich ins Bett, deckte mich zu und sagten „Guts Nächtle!“
Am Sonntagabend brachte mich Pollux auf Suzi bis zu unserer Haustüre in Gondersdorf. Mama hörte das Motorrad und bevor ich noch den Helm abgenommen hatte, stand sie schon in der Türe, nicht sie allein, nein! Auch meine kleine Schwester und Oma standen neben ihr! Oben auf dem Küchentisch stand ein großer Kuchen und kaum saßen wir fünf um den Tisch, als es läutete und Lehrer Gerstle heraufkam. „Das freut mich Magnus! Ich wusste immer schon, dass Du begabt bist und Deiner Mutter große Freunde machen wirst. Diesmal hast Du‘s auf einem Umweg geschafft, aber was soll‘s. Damit überreichte er mir ein dickes Buch. „Für die letzten paar Wochen hier und für die Ferien!“
Die Zeit bis zum Ende des Schuljahrs verging wie im Flug. Natürlich wusste am übernächsten Tag die ganze Schule, dass ich auf‘s Internat gehen würde und natürlich auch, dass Pollux, also Lehrer Beck, in dieser Schule unterrichten würde. Als Helmes das mitkriegte staunte er, „Du hascht‘s gut, Du kannscht Dein‘ Lieblingslehrer behalte und wir? Aber weischt, I bleib lieber dahoim und lern was anständigs!“ Dann fügte er leise hinzu, „Hascht heut obed Zeit? I geh schwimme, kommscht au?“
Natürlich trafen wir uns am Wasser. Als es Dunkel war und die anderen Schüler nach hause gegangen waren, zog er mich in die Büsche. „I muss Dir was zeige!“ Ich wusste schon was und diesmal machte ich mit!
Die Ferien vergingen viel zu schnell. Erst am Ende wurde es aufregend. Pollux räumte seine Wohnung im Oberstock der Schule, nachdem seine Wohnung in Stadt Hallberg bezugsfertig geworden war. Ich konnte mich sogar dunkel an das Haus erinnern, in das er einzog, da es nur fünf Häuser entfernt vom Bundschuh-Haus auf der anderen Straßenseite lag.
Natürlich half ich ihm bei Auszug, aber er hatte nur wenig zu transportieren. Das schwerste waren die Kisten mit Büchern. Ich hatte mir vorher nie vorstellen können, was so ein Haufen Bücher wiegen könnte. Ich hatte jedoch auch einen Grund zu helfen. Als meine Mama noch rätselte welche Sachen ich nach Stadt Hallberg mitnehmen müsste und wie wir sie dort hinbringen könnten, kam der Vorschlag von Pollux sie bei seinem Umzug mitzutransportieren. Da der Vorschlag erst zwei Tage vor seinem Umzugstermin kam, wurde Mama hektisch. „Du brauchst noch eine lange Hose, neue Hemden, Unterwäsche und natürlich Socken!“ „Eine lange Hose? Es ist doch jetzt viel zu warm!“ „Natürlich eine lange Hose, Magnus! Du gehst doch jetzt ins Gymnasium! Du kannst doch nicht immer wie ein kleiner Junge rumlaufen. Oh! Fast hätte ich‘s vergessen. Du brauchst eine neue Turnhose, die jetzige ist doch viel zu eng!“ „Ich mag die blaue Hose aber! Die muss mit!“ „Nein, nochmals nein!“ Sie nahm sie einfach und steckte sie in den Sack zum Wegwerfen. Als der am nächsten Tag in der Abstellkammer stand, fischte ich sie natürlich heraus und versteckte sie im Koffer zwischen den neuen Sachen.
Zwei Tage später fuhr Pollux. Er hatte einen Transporter gemietet, in dem er außer den Sachen aus der Wohnung auch Suzi mitnehmen konnte. Als der Motor des Transporters schon lief, beugte er sich heraus, „Wie kommst Du denn eigentlich nach Stadt Hallberg Ganymed, mit dem Bus und Zug dauert da ja ewig?“ Ich hatte darüber gar noch nicht nachgedacht und zuckte mit den Schultern. Er gab schnell Gas, damit der Motor nicht ausging und grinste nur, „Dann spiel ich Zeus und hol Dich zwei Tage vor Schulanfang, Ganymed!“ Dann war er weg!
Das Ferienende kam schneller als mir lieb war. Am Tag bevor mich Pollux abholen wollte, fiel mir ein, was ich alles nicht mitnehmen konnte. Es gab soviel, was mir wichtig war und was ich da lassen musste, wie die gesammelten Federn, die Versteinerungen, die Ungeheuer aus Holz und Kieferzapfen, die ich gebastelt hatte und vor allem die Bücher. Mir lief fast der Angstschweiß über die Stirn, als mir das einfiel. Ich konnte meine Schätze doch nicht so einfach zurück lassen. Mitnehmen ging auch nicht, da ich nur einen Rucksack auf der Fahrt nach Hallberg tragen konnte. Suzi war schließlich kein Lastesel. Ich ahnte schon, wenn ich die Schätze hier im Regal liegen lassen würde, wären sie verschwunden, wenn ich in den Herbstferien zurückkäme. Entweder hätte Mama sie weggeworfen oder meine kleine Schwester hätte sie „enteignet“. Ich musste sie verstecken und dazu wäre der Speicher am Besten geeignet. Dort konnte ich sie jedoch nicht auf einem Regal aufzubauen wie in der Wohnung. Ich verpackte sie daher in Schachteln. Dazu und zu deren Transport auf den Speicher brauchte ich einen halben Tag.
Am Tag der Abreise war ich nervös, war Mama nervös, meine kleine Schwester und natürlich auch Oma. Während wir vor den Haus auf Pollux warteten, kam plötzlich Pfarrer Angler mit einem kleinen Päckchen in der Hand. Er schaute ein bisschen traurig, klopfte mir auf die Schulter und strich mir übers Haar, „Hier Magnus!“ er streckte mir ein Päckchen in goldenem Papier entgegen, „Hier!“ er zögerte, „Hier, das ist das Gebetbuch, das ich von meinem Vater bekommen habe, als ich ins Priesterseminar musste. Halts in Ehren! Mich hat‘s damals getröstet. Vielleicht hilft‘s Dir wenn Du traurig bist. Vielleicht brauchst Du‘s, auch wenn Du nur in ein Internat gesteckt wirst.“ Dann fingerte er noch etwas aus der Tasche, „Hier den Rosenkranz schickt Dir meine Schwester. Du sollst brav bleiben und auch in der Kirche in Hallberg so schön singen wie hier! Du hast ihr dadurch immer viel Freude gemacht.“ Bevor er wegging machte er mir ein Kreuz auf die Stirn.
Dann brauste Pollux auch schon heran. Wenn Mama bisher gelächelt hatte, wurde sie jetzt ernst. „Pass gut auf Großer!“ Dabei versuchte sie zu lächeln, „Pass gut auf Großer! Heute Abend ruft bei Lehrer Gerste an, damit wir wissen, dass Du gut angekommen bist. Auch sonst ruf ihn an, wenn Du was brauchst!“
Anstelle des alten abgestoßenen Helmes hatte Pollux einen neuen mitgebracht. Als ich den glänzend roten Helm aufsetzte und das glasklare Visier herunterklappte sah ich, dass meine kleine Schwester sich schluchzend an Mama klammerte und Oma Tränen in den Augen standen. Plötzlich war mein Kopf ganz leer. Ich muss automatisch wie ein Zombie hinter Pollux aufs Motorrad gestiegen sein, denn mir wurde erst bewusst, dass wir schon weggefahren waren, als wir über die kleine Brücke hinter dem übernächsten Dorf brausten. Zum Glück waren heute am Samstagabend keine Schafe unterwegs und auch keine Lastwagenkolonne auf der Landstraße, die uns am Bahnübergang aufhielten.
In Rekordgeschwindigkeit waren wir in der Kirchgass von Hallberg, wo Pollux Anders heraus hupte. Der fiel mir um den Hals. Erst als ich den Helm abgenommen hatte, verstand ich, „…… dass Du da bist! Alies wartet schon. Carlo und Haakon werden auch noch kommen. Wir haben ein Fest vorbereitet, für Dich!“
Oben unterm Dach staunte ich. Anders hatte sein Zimmer aufgeräumt und in meinem Zimmer den Koffer und die Taschen vor den Schrank gestellt. Ein Blumenstrauß zierte den Schreibtisch, „S‘Babettle und s‘Bärbelle lassen Dich grüßen. Sie sehn Dich am ersten Schultag nach dem Unterricht!“
Kaum hatte ich meine Kleider in den Schrank geräumt, die Bücher und Schulsachen auf dem Schreibtisch aufgebaut, kamen schon Pollux, Castor und ein junger Mann mit lockigen, fuchsroten Haaren zur Tür herein. Er sah aus wie eine jüngere Ausgabe von Carlo, aber viel dünner und einen halben Kopf größer. Er lächelte mich schüchtern an, als Carlo ihn vorstellte, „Haakon. Der kommt in die Unterprima und wird auf Dich aufpassen.“ Haakon schien das nicht zu gefallen, denn er murmelte etwas wie, „Wenn er will?“ Ich schaute zu ihm hinauf, „Wenn Du willst! Gern! Anders wollte mir schon helfen, in der neuen Schule.“ Dann viel mir ein, dass Anders sich beklagt hatte, dass ihn seine Mitschüler als Spinner verspotteten, „Vielleicht musst Du ja sogar mir und Anders zu Hilfe kommen. Du bist ja viel größer als wir und kannst uns verteidigen!“
„Einverstanden!“ sagte Anders, „Montag ist‘s aber mein Tag, da zeig euch beiden die Schule.“ Dann schob er mich zu Haakon, „Gib ihm die Hand. Ich mag Haaki schon fast genau so gut wie Dich Madz und Alies möchte ihn am liebsten ganz hier haben. Er sagt immer, er kann nicht glauben, dass ein Kaplan so einen tollen Bruder haben kann!“ Wie auf Kommando wurden beide rot, Haakon natürlich noch röter als Alies. Paul schüttelte nur den Kopf, „Ob das eine gute Idee war Carlo, Deinen Bruder nach hier zu verpflanzen? Ich hoffe er kommt hier zum Arbeiten!“
Nachdem die Dämmerung hereingebrochen war, versammelten wir uns in der großen Wohnstube neben der Küche zum Essen. Diesmal war es ein typisches Junggesellenessen, das Alies und Paul gemeinsam zusammengestellt hatten. Neben einer großen Platte mit Rührei und Speck, strömte aus einem Topf der kräftige Duft von Knackern, dazu gab es Spitzbrötchen und Milchsemmeln. Die hatten Carlo und Haakon schnell noch beim Bäcker besorgt. Vom Ochsenwirt hatten sie einen Krug Apfelmost und Limonade geholt.
Kaum saßen wir um runden Tisch, als die Haustürklingel anschlug. Wir schauten uns erstaunt an, ich mit Anders, der mir gegenüber saß, Alies mit Haakon und Paul mit Carlo. „Ist noch wer eingeladen?“ fragte Anders, bevor er behutsam die Treppe herunter zur Tür schlich. Dann quietschte die Tür und wir hörten Anders erstaunt rufen, „Herr Stadtpfarrer!“ „Da staunst Du Anders, aber die ganze Kirchgass kann riechen was ihr zum Abendessen habt und da wollt ich mich einladen. Ich nehm an, dass ich auch Kaplan Carstens treffe und die Neuen fürs Hall-Internat.“ Damit schnaufte er die enge Treppe zur Stube hoch und stand breit in der Tür. Anders stand auf Zehnspitzen hinter ihm und schnitt Grimassen. „S‘reicht für Sie auch, Herr Pfarrer. Kommen Sie rein, wo wollen Sie sitzen?“ Stadtpfarren Mayer überblickte die Runde, „Natürlich zwischen Haakon und Magnus, hier kann ich ja mehr über sie lernen als in der Schule.“ Alies hatte inzwischen einen extrabreiten Stuhl geholt. Wir rückten mit unseren Stühlen zusammen und machten für ihn in der Runde Platz.
Pfarrer Mayer aß so schnell, als hätte er schon seit Tagen hungern müssen. Während er nach einem Teller Rührei schon beim dritten Würstchen war, kaute ich noch am ersten obwohl meine Rühreiportion beträchtlich kleiner ausgefallen war als seine. Als mich Anders über den Tisch weg angrinste, schnappte ich mir ein zweites Würstchen und begann daran herum zu lutschen. Anders verstand sofort was ich damit andeuten wollte, aber nicht nur Anders. Während der unverschämt zu grinsen begann, warfen mir Alies und Carlo, die neben ihm saßen warnende Blicke zu. Die hätten sich besser nicht so aufgeführt, denn der Stadtpfarrer bezog das erst auf sich. Als er merkte, dass die Zeichen mir galten, drehte er den Kopf zu mir, „So klein bist Du wieder auch nicht mehr Magnus, oder..“ dann wurde er rot, „Bei Tisch, mein Kleiner….!“ als alle lachten, meinte er nur „Gut, gut! Ich bin ein alter Mann und misch mich da nicht ein.“
Nachdem ich mich vom Schreck erholt hatte, wollte ich eigentlich um Verzeihung bitte, wusste aber nicht wie, bis mir einfiel, „Herr Pfarrer, hier am Tisch nennen mich alle Madz, machst Du‘s bitte auch.“ Dann deutete ich auf Haakon, „Und der wird Haaki genannt! Du..“ ich verbesserte rasch, „Sie wollte ich sagen. Bitte nennen Sie uns doch auch mit unseren Spitznamen.“ Er runzelte die Stirn. Ich erwartete schon ein Donnerwetter. Dann schmunzelte er, „Dich und Anders darf ich ja noch duzen, da ihr unter 16 seid, aber Haakon!“ Der hakte schnell ein, „Hab nichts dagegen, schließlich nennt mich der Herr Kaplan auch Haaki!“
Etwas später, als Anders und ich rechts und links von Pfarrer Mayer auf dem Wohnzimmersofa saßen und die anderen uns gegenüber auf Sesseln, meinte er, „Jetzt fühl ich mich ja fast ein Vater! Als Vater von sechs Kindern, sechs Jungs. Komisches Gefühl! Aber ganz toll!“ Er begann sich noch mehr in die neue Rolle einzufügen, als Haaki ihm beichtete, dass er Künstler werden wollte und daher von den Eltern nach hier verbannt worden war. Anders erzählte von seinen Chimären und der Schatzsuche und ich von meiner Sammelleidenschaft und dem Buch von Ritter Johannes von Montevilla.
Er strahlte. „Für euch drei hätte ich ja Aufgaben. Haaki,“ er sagte Haaki, als hätte er Haakon nie anders genannt, „Haaki, einige Fresken im Pfarrhaus sind schon sehr verblasst, schau sie Dir an, vielleicht kannst Du sie retten. Und Dir Anders erlaub ich im Pfarrkeller nach dem Geheimgang zu suchen, vorausgesetzt, Du stellst wieder alles an seine richtigen Ort wenn Du fertig bist. Aber mach Dich bloß nicht über meinen Wein her. Madz, Magnus find ich schöner. Aber wenn Du so genannt werden willst, dann einfach Madz, Du darfst die ganze Pfarrbibliothek durchsuchen, da gibt’s jede Menge alter Bücher. Vielleicht findest Du ja noch so ein seltsames Buch.“
Paul, Carlo und Alies fühlten sich zunächst etwas übergangen, aber Pfarrer Mayer wäre nicht ein alter Seelsorger gewesen, wenn er das nicht gemerkt hätte. „Alies“ meinte er, „Dich kenn ich schon aus den Tagen als Du noch in die Windeln gemacht hast. Du hast Dich wirklich gut entwickelt. Mach weiter so. Und Euch beide,“ er blinzelte Carlo und Paul zu, „brauch ich dringend im Internat und was ihr da drauf habt werden ich noch zu kennen lernen.“ dann seufzte er, „Aber jetzt muss ich heim. Zum Ochsenwirt ist heute eh zu spät!“ Als er aufstand, erhoben sich auch Carlo und Paul, „Wir begleiten Sie zum Pfarrhaus, wir müssen ja auch noch zur Burg!“
Mich hielt‘s nicht mehr lange am Tisch. Kaum hatten wir abgeräumt, als ich schon auf dem Weg nach oben war. In meinem neuen Zimmer sank ich ins Bett und muss sofort eingeschlafen sein. Nach Mitternacht weckte mich Mondschein, der durchs offene Fenster direkt in meine Augen fiel. Ich brauchte eine Zeit bis ich mich erinnerte wo ich war.
Ich hörte in die Nacht. Mit der kühlen Nachtluft drangen Geräusche herein, das KUI-WITT, KUJI-WIK eines Kauzes, das Miauen einer Katze und das brummen eines Autos. Aus dem Nebenzimmer war das leise Atmen von Anders zu hören. Von der anderen Seite des Treppenabsatzes hörte ich leises Gekicher. Plötzlich drückte mir die Blase und ich erinnerte mich, dass ich ins Bett gefallen war, ohne die Zähne zu putzen oder aufs Klo zu gegangen zu sein. Erst drehte ich mich zur Wand und beschloss weiter zu schlafen, nach einer Weile hielt ich’s jedoch nicht mehr aus. So leise wie möglich krabbelte ich aus dem Bett, schlich durch Anders‘ Zimmer, lauschte kurz im Treppenhaus und huschte die knarrende Holztreppe in den ersten Stock zur Toilette. Beim Zurückkommen war das leise Gekicher erloschen. Wieder im Bett muss ich jedoch sofort eingeschlafen sein, denn ich wachte erst auf, als Anders mir die Bettdecke wegzog, zu mir in Bett sprang und mich erbarmungslos wach kitzelt. „Komm wir müssen Frühstück machen, Alies schläft noch. Am Sonntag schläft er immer lang. Ich mach dann alleine Frühstück, geh zur Sonntagsmesse und wenn ich zurück bin, ist er auch aufgestanden.“
Zum Frühstück aßen wir von den Spitzsemmeln, die gestern Abend übrig geblieben waren. Anders trank Milch und ich Saft. Ich beschmierte gerade die zweite Semmelhälfte dick mit Marmelade, als Alies die Treppe herunter gepoltert kam, „Oh, bin ich noch müde!“ schüttelte er sich und kratzte sich am Po. Er hatte nur ausgeleierte Boxershorts und ein rotes Unterhemd an. Beim Kratzen klaffte der Hosenschlitz auf und ich konnte seinen halbsteifen Spitz sehen. Als er bemerkte, das ich auf seinen offenen Hosenschlitz starrte, grinste er nur, drehte er sich um, „Daran musst Du Dich gewöhnen, Klein Madz, Du lebst hier in einem Männerhaushalt!“ und begann Kaffee zu machen.
Der Kaffeeduft muss den Gast geweckt haben, dessen Stimme ich nachts aus Alies Zimmer gehört hatte. Ich wunderte mich daher nicht, als Haakon in die Küche gestolpert kam. Ich hatte schon geahnt, dass der Gast Haaki war, denn Alies und er hatten am Abend zuvor ganz eng aneinander gedrückt nebeneinander gesessen. Anders fing an zu lachen, denn Haaki hatte eine Schlafanzughose an, die ihm nur bis zum Knie reichte und um den Po mächtig spannte. Er hatte sich, um nicht nackt herunter zu kommen, die nächstbeste Hose angezogen, die er in Alies Schrank fand. Sie war mit Schneemännern bedruckt. „He Haaki, Du hast meine alte Schlafanzughose erwischt. Ich habe sie schon vermisst!“ kicherte Anders, wandte sich dann an Alies, „Hast Du die verkramt? Ich vermiss sie schon seit einem Jahr!“
Der kam gerade mit zwei Bechern voll Kaffee zum Tisch, „Brauchst Du auch Stärkung Haakon? Nach der Nacht!?“ Sie setzten sich nebeneinander und Haakon legte sofort seine Kopf auf Alies‘ Schulter. „Dank Dir Kleiner, aber das brauch ich jetzt!“ Dann zwinkerte er uns müde zu, „Na ihr Beiden, was habt ihr heute Nacht erlebt? Nur geschlafen?“ dann überlegte er, „Einer von euch ist heute Nacht durchs Treppenhaus geschlichen. Alies hatte schon Angst er kommt rein und erwischt uns!“ „Ich war‘s nicht, Madz war‘s! Wenn ich euch gehört hätte, hät ich gespickt!“ Als Alies knallrot wurde, lachte Haakon, „Ich werde jetzt öfters hier schlafen. Gewöhnt euch dran!“
Als Anders und ich aufstanden, um zur Kirche zu gehen, erhoben die beiden sich ebenfalls. Sie drückten sich nebeneinander durch die Tür, dabei steckte Haakon die Hand hinten in Alies‘ weite Boxershorts. Der nahm Reißaus, rannte die Treppe hoch und gleich Haakon einen Schritt hinterher, „Ich krieg Dich, Alies! Gleich gibt’s Rache für die zu enge Hose.“ dann kicherte er, „Diesmal bin ich zuerst dran!“
Auf dem Weg zum Gottesdienst rätselten wir beide was Haakon damit gemeint haben könnte, „Will er ihn verhauen, Anders?“ „Ich glaub eher nicht! Ich möcht nur wissen, was er hinten in Alies Hose gesucht hat. Ich hätte vorn gesucht!“ Mir viel die Antwort ein, als ich mich an Alies geschwollenen Spitz mit der geröteten Eichel erinnerte, „Glaubst Du die haben?“ dabei ballte ich die Linken zu einer lockeren Faust, steckte Zeigefinger der Rechten in das Loch, das die gekrümmten Finger bildeten, bewegte ihn rasch hin und her. „Klar, vor dem Frühstück war Alies dran und jetzt Haakon.“ Dann beugte er sich zu mir herüber und flüsterte mir ins Ohr, „Glaubst Du auch was ich glaube, was die jetzt machen? Meinst Du wir sollten das heute auch probieren?“
Nach der Messe setzen wir uns auf die niedrige Mauer, die den Kirchplatz von der Straße trennte. „Deine Freunde haben aber komisch geschaut, als Du mit mir aufgekreuzt bist. Ich war ein bisschen verunsichert, als sie fragten wer ist den der Kleine, Spinner? Spielst Du Kindermädchen?“ „Mach Dir nichts draus. Die sind nur neidisch, weil ich ins Internat gehen darf, während sie auf die Gesamtschule oder in die Realschule gehen.“ dann legte mir Anders den Arm um die Mitte, „Madz, Du weißt doch, dass Du mein Bobäle bist. Du bist einfach mein Kleiner. Alle beneiden mich um Dich!“
In dem Augenblick kam Stadtpfarrer Mayer, „Bobäle? Sagst Du wirklich zu Magnus Bobäle? So klein ist er aber nun auch nicht mehr. Aber Du hast recht, wenn Du ihn magst!“ Anders wurde ganz rot und starrte auf seine Schuhspitzen. Also musste ich antworten. „Er sagt‘s aber nur, wenn wir allein sind. Nur Alies, Paul und Carlo kennen meinen Spitznamen.“ Dann schaute ich ihn bittend an. „Aber deswegen warten wir nicht auf sie, Herr Pfarrer. Anders hät sich gern im Pfarrkeller umgeschaut und ich in der Bibliothek.“
„Mit dem Keller wird‘s nichts am Tag des Herrn, aber in die Bibliothek lass ich euch.“ Damit schob er uns zum Pfarrhaus, durch die verglaste Eingangstür in die Bibliothek. „Guckt, hier sind die Jugendbücher. Ich wett Bobäle, das Du dich für den Glasschrank mehr interessierst.“ Er zeigte auf den großen Schrank. „Dort sind die alten Bücher.“ Während er ihn aufschloss, fing er an sich an der Nase zu kratzen. „Ich glaub ich hab noch etwas, was Euch noch stärker interessieren dürfte, ihr Schatzgräber. Dafür müsst ihr aber in mein Büro mitkommen.“
Im Büro schloss er den Tresor auf und holte ein schmales, handgebundenes Buch heraus. Auf dem Umschlag stand in Sütterlin-Schrift: „Sagen aus und um Hallberg“. Er roch daran, rümpfte die Nase und schlug es auf. Die Blätter waren vergilbt und die Schrift schien auf den ersten Blick ganz unleserlich zu sein. „Schaut, das hat ein Vorgänger von mir mit der Hand aufgeschrieben, vor etwa 150 Jahren. Er hat Geschichten gesammelt, die sich die Leute hier in Hallberg schon seit Jahrzehnten immer und immer wieder erzählten.“
Als ich genauer hinsah, konnte ich einzelne Wörter entziffern, denn die Schrift war viel schöner als meine Handschrift. Die Wörter klangen auch nicht so seltsam, wie im Buch vom Ritter Johannes von Montevilla. „Ich glaub ich kann‘s entziffern. Wissen sie was da drin aufgeschrieben ist? Haben Sie die Geschichten gelesen?“
„Vor zwanzig Jahren, als ich hier Pfarrer wurde, habe ich die eine oder andere gelesen. Eine handelt von einem gutgläubigen Mädchen, eine andere von einem bösen Abt, eine dritte von einem Räuber, der mit dem Teufel im Bund ist! Ich habe jedoch das Buch nicht zu Ende gelesen. Das kannst Du machen Bobäle. Andreas kann Dir dabei helfen.“
In dem Augenblick kam die Pfarrköchin rein. „Herr Pfarrer, das Essen wird kalt!“ Als sie uns beide sah, runzelte sie die Stirn. „Auf Gäscht bin ich nicht eingricht, aber für die zwei halbe Portionen reicht‘s, wenn euch der Herr Pfarrer was vom Braten abgibt!